Echt Wahr?

Die meisten Menschen wollen keine Fake News teilen

Das Wort “Cyber-Angriffe” klingt groß und spektakulär: Man denkt vielleicht daran, wie der Live-Stream des Parteitags der Christdemokraten im Januar mit Datenverkehr beschossen wurde, bis er zusammenbrach – nicht an den Arbeitskollegen, der im Gruppenchat eine Falschnachricht weiterleitet.

Das Problem: Lügen verbreiten sich schneller als die Wahrheit

Eine Studie des MIT ergab, dass sich Fake News in “allen Informationskategorien” schneller verbreiten als die Wahrheit. Dieser Effekt ist bei gefälschten politischen Nachrichten über Terrorismus und Naturkatastrophen noch ausgeprägter, da Menschen dazu neigen, die neuesten Informationen, die ihnen zur Verfügung stehen, zu teilen.

Das bedeutet: Wenn Fake News im Umlauf sind, entsteht ein Schneeballeffekt, da Tausende, sogar Millionen von Durchschnittsnutzern sich damit auf sozialen Medien beschäftigen.

Desinformation als solche zu erkennen ist aber nicht immer einfach. Diese Ressourcen helfen dir dabei, Informationen besser einzuordnen und Fake News zu finden:


Erst sichten. Dann vernichten.

Sechs Schritte:

Entwickle eine kritische Denkweise. Warum wurde dieser Artikel geschrieben? Soll er mir Informationen liefern, mich zum Handeln bewegen oder bestimmte Emotionen auslösen?

Prüfe die Quelle. Teile nur Informationen von vertrauten Quellen. Achte auf Schreibfehler, fehlende Quellenangaben, seltsame Website-Erweiterungen.

Wer berichtet sonst noch über die Geschichte? Wurde die Geschichte von anderen aufgegriffen? Falls ja, sind diese Websites seriös? (Fake News werden oft von weniger guten Websites “geleakt”, wenn du sie also auf Clickbait- oder auf das Ausland ausgerichteten Websites findest, solltest du aufpassen.)

Gibt es Beweise? Glaubwürdige Nachrichten enthalten Fakten, Zitate und spezifische Quellen, besonders bei kontroversen Themen. Sind die Beweise stichhaltig?

Nimm Bilder nicht für bare Münze. Falschnachrichten verwenden oft echte Bilder ohne Kontext. Verwende die Google Reverse Bildersuche, um herauszufinden, woher die Bilder stammen und ob sie verändert wurden. Achte auf merkwürdige Schatten, seltsame Farbblöcke und gezackte Kanten als Warnzeichen für manipulierte Fotos.

Hör auf dein Bauchgefühl. Untersuchungen zeigen, dass die meisten Deutschen Fake News erkennen können, wenn sie erst einmal darüber nachdenken. Fake News sind darauf ausgelegt, mit deinen Hoffnungen und Ängsten zu spielen. Ihre Macher wollen, dass sie Wut oder Angstgefühle bei dir auslösen. Sie wollen, dass du den Institutionen und deinen Nachbarn misstraust. Wenn du unsicher bist, teil den Inhalt nicht. Finde etwas Besseres.

Wenn du Zweifel hast, teil nicht. Finde etwas Besseres.

8 Tipps zum Erkennen von Fake News
  • Der Faktencheck des Recherchekollektivs CORRECTIV bewertet Desinformation, die in sozialen Medien viel geteilt wird. Darin wird knapp erklärt, ob eine Behauptung frei erfunden, irreführend oder nur teilweise falsch ist und warum.
  • Diese Grafik (hier ist sie besser lesbar PDF 1 MB) des Infoportals klimafakten.de, illustriert von Marie-Pascale Gafinen, erklärt anschaulich die wichtigsten Desinformations-Strategien:
Illustration der wichtigsten Desinformations-Strategien
  • Unter der-newstest.de, einem Projekt der Stiftung Neue Verantwortung, kannst du herausfinden, ob du Desinformation von echten Nachrichten, oder Fakt und Meinung unterscheiden kannst. Ganz schön schwer!
  • “Zuerst denken, dann klicken” – das ist das Motto der Faktencheckseite mimikama.at. Hier werden nicht nur Falschnachrichten in Sozialen Medien aufgedeckt, sondern auch vor Fake-Gewinnspielen oder Betrug gewarnt.
  • Das Portal Belltower News widmet sich vor allem der Desinformation von rechts.
  • Für all die, die lieber zuhören: Der faktenfinder-Podcast der Tagesschau klärt mit Gästen über Verschwörungstheorien, Desinformation und ihre Effekte auf.
  • Darüber, wie Fake News funktionieren und wie sie sich verbreiten, informieren neben der Stiftung Neue Verantwortung auch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), das neu gegründete CeMAS oder die EU-Kommission.
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